Der Tourist bekommt nur in im Ausnahmefall an seinem Reiseziel eine Landschaft ohne die dazugehörende Mentalität der Menschen geboten. Eine Ausnahme bilden vielleicht Urlaubsziele wie Mallorca, wo man primär mit den Menschen der eigenen Nation in Kontakt kommt, was natürlich dann auch wieder ein Kulturkreis für sich sein mag.
Ob im Hotel oder am Flughafen, der Kontakt zu den Menschen, die vor Ort wohnen gehört zu einem Urlaub in aller Regel mit dazu, und das ist auch wichtig, will man ein Reiseziel als Ganzes mit all seinen Facetten kennen lernen. Schon Kindern gönnt man eine Schulreise, weil sie auch dem Gedanken der Bildung Rechnung trägt und nicht nur etwas räumlichen Abstand zur Homebase bietet. Auch wer sich nicht das Ziel setzt während des Urlaubs primär Museen und kulturelle Veranstaltungen zu besuchen, wird im Urlaub in aller Regel seinen Horizont etwas erweitern. Auch dann, wenn er oder sie nur am Strand liegt und ein paar Worte mit dem Eisverkäufer zu wechseln versucht.
Nationale Klischees
Denkt man an die Mentalität der Menschen, die in unterschiedlichen Reisezielen leben, dann kommen einem sofort die klassischen Klischees in den Sinn, die mit dem entsprechenden Menschenschlag vermeintlich verbunden sein sollen. Wer allerdings einen Tourismusort und die dort lebende Nation besser kennen gelernt hat, der weiß auch die Mentalitäten jenseits der Klischess besser zu differenzieren.
Die Südländer Europas gelten zwar als lebenslustig, aber möglicherweise nicht ganz so pünktlich und präzise in der Arbeitseinstellung, wie man das hierzulande für den Standard hält. Aktuelle Krisenentwicklungen und die damit verbundene Nachrichtenlage mögen das Klischee noch zu verstärken. Den typischen Italiener stellt sich der Unkundige als klein und untersetzt vor. Er ist der Vater vieler Kinder und ernährt sich von Pizza, Spaghetti und Kaffee. Und er ist kleiner als seine Frau. Ein Urlaub in Italien ist nur schon deshalb lohnenswert, um sich vom Gegenteil zu überzeugen.
Niederländer sind unkomplizierte Menschen, die ihre Zeit am liebsten im Wohnwagen verbringen, die Vorhänge der Wohnung niemals zuziehen und gerne einmal einen Abstecher in den Coffeeshop machen. Und die holländischen Frauen stehen mit Holzschuhen im Garten und pflegen ihre Tulpen. Meist ist ein Urlaub in den Niederlanden ausreichend, um es besser zu wissen.
Im Urlaub neue Freundschaften schließen
Natürlich kommt es gelegentlich auch vor, dass man in entlegenen Reisegebieten Menschen aus der Heimat trifft und aus solchen Begegnungen Freundschaften fürs Leben entstehen. Doch nicht minder interessant kann es sein, am Reiseziel auch mit Menschen, die vor Ort leben, Kontakt aufzunehmen. Je nach Mentalität der vor Ort wohnenden wird man in manchen Regionen mit offenen Armen empfangen, an anderen Orten erst einmal mit Argwohn beäugt. So soll bei den menschenfreundlichen Dänen recht einfach sein, neue Freunde zu finden. Im etwas verkniffenen Sauerland wird man vielleicht etwas länger brauchen. Dank moderner Formen der Kommunikation und vor allem den Sozialen Netzwerken im Internet ist es heute kein Problem mehr Freundschaften auch über weite Entfernungen hinweg aufrecht zu erhalten. Schnell sind die Kontaktdaten noch am Urlaubsort ausgetauscht und wer das versäumt haben mag, der wird über entsprechende Suchfunktionen die jüngst kontaktierten Urlaubskontakte sicherlich bald wieder finden. Vorausgesetzt man hat sich zumindest Namen gemerkt.
Horizonte erweitern im Urlaub
Es gibt Reisende, die ihr bevorzugtes Urlaubziel gefunden haben und regelmäßig wieder dort hin reisen. Das hat natürlich den Vorteil, dass sich die Freundschaften und Kontakte nicht nur zu den Einwohnern, sondern auch zum Hotel- und Flughafenpersonal vertiefen und dass jeder weiß, was ihn erwartet. Doch wer unterschiedliche Ferien Momente sammeln will, der sollte auch über eine größere Vielfalt an Reisezielen nachdenken. Und in modernen Zeiten muss die Urlaubsplanung gewiss nicht in Europa enden. Auch über die Kontinente hinweg gibt es viele interessante und auch exotische Reiseziele, die es zu entdecken gilt.